Thitz – 14.03.-10.04. 2019
Urban Bag Art
Seit seiner Studienzeit 1983-1989 an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste in Stuttgart ist Thitz, Jahrgang 1962, dafür berühmt berüchtigt, alles in Kunst zu verwandeln, was ihm unter den Pinsel kommt. Im Sperrmüll fand Thitz einmal einen Stapel Brottüten und begann im Atelier damit herumzuexperimentieren. Der Künstler, der stets einen gelben und einem roten Schuh trägt und gerne auch auf seinen Bildern erscheint, verarbeitet mittlerweile seit 1985 Tüten aus der ganzen Welt. Kunst kommt bei ihm nicht in, sondern vor allem auf die Tüte. Thitz schafft expressive Stadtlandschaften, perspektivische Blicke in die Häuserschluchten der Metropolen, die er rund um den Globus bereist.
Die Motive malt Thitz mit Ölfarben, dann klebt er die Tüten auf. So werden in seiner Weltstadtserie Tüten aus New York, Mexiko, Rom, Kairo oder Chicago auf großformatige Bilder montiert, die Ansichten der Städte zeigen. Wichtig, dass die Stadtsilhouette typisch ist, erkennbar durch Wolkenkratzer, historische Gebäude oder Brücken.
Zwischen die Gebäude malt er Menschen; rot, grün, gelb, blau, heitere, fröhliche Cartoongesichter. Sie schauen zu den Fenstern heraus, oder hinter Straßenecken hervor oder schweben über Dächern. Das ist typisch für Thitz Bag Cities, seine Tütenkunst.
Eine einfache Einkaufstüte als gemeinsame Sprache globaler Kommunikation? In seinen Arbeiten sind unauffällig Botschaften integriert, change we can believe in, save the planet, tolerance, hope und peace, um nur einige zu nennen. Seine zeichnerischen Tütenerlebnisse und Tütenreisen sind witzig und spannend umgesetzt und werfen einmal mehr die Frage zu den Grenzen von Kunst und Comic auf. Seine Werke jedenfalls sind in großen Museen und prominenten Sammlungen, wie im Messner Mountain Museum, Bozen, der Sammlung Dr. August OETKER, Bielefeld, der SAMMLUNG WÜRTH, Künzelsau oder der Sammlung Frieder BURDA, Baden-Baden, vertreten.